2010b - AFCM - Amateurfunk Club Mostviertel

ÖVSV - LV3 ADL 311/312
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2010b

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OAFT einmal anders

Geschrieben von Rosemarie Holler
Donnerstag, 20. Mai 2010

 

Ein intimer Blick auf die Ostarrichi Amateurfunktage in
Neuhofen an der Ybbs


(rh) Mein Mann hat mir ja schon lange in den Ohren gelegen, dass ich ihn wieder als Kamerafrau zu diesem Event begleite und Bilder von der Veranstaltung mache. Er hat dadurch Freiraum um sich als Redakteur umfangreich umsehen zu können und Fachgespräche führen zu können.

Ich habe in größeren Zeiträumen Neuhofen diesmal zum dritten Mal erlebt. Diesmal war es etwas unter erschwerten Bedingungen, weil wir direkt von zu Hause in St. Johann im Pongau aus starteten. Um 04:00 Uhr war Tagwache und um 06:00 Uhr bewegten wir uns Richtung Tauernautobahn.

Erster Fixpunkt war das DX-Treffen Bei unserem Eintreffen referierte bereits OE1AZS über die DXCC-Diplome und deren Regeln
Dieser Punkt war für mich weniger interessant, dafür freute mich der nachfolgende Vortrag von Franz, OE2SNL, über seine Teilnahme an der DX-Pedition in Neuseeland, den Tonga-Inseln und die Cook-Eilande umso mehr.

Mir ist diese Weltecke durch meine zweimaligen längeren Australienaufenthalte vertraut. Und Franz gehört schon sehr lange zu unseren guten Bekannten und das nicht nur weil er regelmäßig den Pongau-Fieldday am Hallmoos, findet heuer übrigens am Wochenende 14./15. August wieder statt, besucht. Er ist immer ein gern gesehener Gast auf unseren Klubabenden Inner G’birg in St. Johann und hat speziell auch in RTTY ansehnliche Erfolge eingefahren.
Der ständige Kampf mit den Gelsen, wie Franz von der DXpedition berichtete ist für mich nicht unbekannt, hi. Abgesehen davon, dass ich zu den wenigen glücklichen Menschen gehöre, auf die diese Biester nicht so aggressiv losgehen. Ottwald zerstechen sie direkt neben mir und ich habe heilige Ruhe!
Ja Franz, die Gelsenweibchen haben dich zum Stechen gern Ich bin mir ganz sicher, dass Franz diese seine Reise genauso genossen hat, wie drei Jahre vorher seinen Trip auf die Osterinsel, wovon wir auch schon schöne Bilder von ihm gesehen haben.

 
 

Da ich in meinem Berufsleben viele Jahre im Hotelgewerbe verbracht habe, schaue ich instinktiv bei solchen Großveranstaltungen immer auch auf die Versorgung der Teilnehmer mit Speise und Trank und auf die Sauberkeit von Sanitäreinrichtungen.
Es heißt nicht zu Unrecht: So sauber die Toiletten, so gut ist das Haus!
Die HAMRadio und die Funkausstellung in Laa/Thaya sind dabei kommerziell versorgt. Hier in Neuhofen hat mich die Freundlichkeit und der wunderbar spürbare tolle Teamgeist überwältigt.
Auch die Damentoiletten waren den ganzen Tag bestens in Schuss, immer Toilettenpapier vorhanden und die Reinlichkeit mustergültig. Ein besonderes Lob dafür!
Denn das ist leider bei so vielen Besuchern nicht immer so gut zu bewerkstelligen

Ich habe mich dann schlau gemacht, wie das Ganze funktioniert. Der Amateurfunkklub Mostviertel mit den ADL’s 311 und 312 arbeitet für diese Veranstaltung zusammen und sorgt gemeinsam für das leibliche Wohl der Gäste.
Sage und schreibe rund 70 Mitarbeiter haben sich heuer darum mit viel Freundlichkeit und Fröhlichkeit gekümmert. Diese Einstellung würde man sich bei so manchem Profi im Gastgewerbe wünschen.
Auffallend war auch, wie klein die Warteschlangen waren, ob bei der Kasse wo man sich die Bon’s kaufte oder ob bei der Ausgabe, es ging überall mit viel guter Laune rasch vonstatten.
Ich durfte nach einem Gespräch mit dem Leiter vom Mostviertelklub, Josef Waser, und seiner lieben Frau auch einen Blick hinten in die Küche werfen und beim Herrichten der Jausenbrettl zusehen.

 
 

Einfach eine Freude, junge Leute, die schnell ohne Tränen jede Menge Kren reiben, viele flinke Frauenhände, die die Brettl geschmackvoll bestückten und auch darauf sahen, dass die Käufer auch mit den Augen gustieren können.
Auch sehr viele Torten und Kuchen wurden vorbereitet. Zirka 100 Stück wurden von einem Profi, ebenfalls Klubmitglied, fabriziert und dazu kamen noch rund 60 andere Kuchen nach Hausfrauenart. Ich würde sagen, Qualität vor Quantität und hoffe, dass diese Gustostücke für den ganzen Zeitraum ausgereicht haben.
Ich finde, dieser Mostviertelklub hat extreme Vorzeigequalität und ich beglückwünsche alle Mitarbeiter zu ihrer Aktivität recht herzlich. Ich hoffe sehr, dass aus dieser Aktion auch genügend Gewinn für die Klubkasse übrig bleibt, damit sich die viele Arbeit auch gelohnt hat. Ich habe mit vielen Besuchern gesprochen und oft gehört, dass sie besonders dieses fast familiäre Ambiente ganz besonders schätzen.

Von Zeit zu Zeit streifte ich dann durch die beiden Sporthallen um mir das Treiben anzusehen und zu fotografieren. Ich verstand die klare Trennung der beiden Räume in die etwas ruhigere und sehr fachliche Ebene der Fachfirmen und in die buntere, lautstärkere Begegnungshalle mit Gastronomie und Flohmarkt. In Ersterer fand auch die ADXB-OE ihren Platz und ihre Beratungsecke.

Der Nachwuchsberater von Niederösterreich, ich habe mir nur den Namen Rene behalten, zeigte mir am Stand daneben mit viel Enthusiasmus vier Koffer mit unterschiedlichen Inhalten, die er für Vorführungen benutzt. Die auf einem Holzbrettchen aufgebaute Morsetaste, die seine Schnupperteilnehmer selbst aufbauen können, sagte auch mir etwas.
In Salzburg habe ich so eine Vorbereitung zur Newcomerwerbung noch nie gesehen. Ich könnte mir vorstellen, dass damit wirklich Interesse geweckt werden kann.

 
 

Gleich neben ihm ließen einige Besucher vom Techniker der Funküberwachung das eine oder andere Gerät überprüfen. Zumeist verließen sie gut gelaunt wieder den Stand, scheinbar mit gutem Erfolg.
Neben den anderen Firmen ist mir nur die Firma IGS, Schmidbauer aus Linz, im Gedächtnis geblieben. Alle Funkamateure aus meiner Familie und aus unserem Bekanntenkreis haben seit Jahrzehnten immer wieder einmal auch dort eingekauft und ich habe eigentlich noch nie Klagen darüber mitbekommen. Es ist für mich ein guter Firmenname, auch wenn ich von den Dingen, die zu sehen waren, kaum etwas verstand. Nur ich glaube, dass hier Frau auch einmal ein passendes Geschenk für ihren Funker zu Hause einkaufen könnte und dabei gut beraten wird. Soll nur ein kleiner Tipp sein, wenn wider einmal guter Rat teuer ist, oder?


Ist die Händlerhalle ruhig und seriös und wirken die Gespräche sehr diszipliniert, so ist für Milieustudien als Fotografin die Flohmarkthalle mit ihrem bunten Treiben natürlich viel attraktiver. Da werden die altgedienten Hasen wieder so richtig zu jungen Buben.
Da beginnen die Augen wieder zu leuchten, fallweise entsteht richtiges Jagdfieber, wenn die richtigen Dinge zu sehen sind. Irgendwann kriegt Frau dann die Jagdtrophäe in Form eines Kartons oder eines mehr oder weniger großen Gehäuses zu sehen, in dem, so wird einem mit perfekter Überredungskunst versichert, das ultimativste und lebenswichtigste technische Gerät aller Zeiten zu finden ist, natürlich mit dem sensationell billigsten Preis aller Zeiten gekauft und natürlich schon seit Kindheit von Christkind und Osterhase gewünscht.
Dabei wird man mit den Augen nieder gestrahlt!
Dabei bin ich so was von unbestechlich!

Na, da trau’ dir doch einmal so schnöde Worte nach dem nötigen Platz zu Hause oder ob das nicht in leichter Abwandlung schon zu Hause stehe, in den Mund zu nehmen.

Eine kluge Frau verbeißt sich das lieber, behält man sich so schließlich Argumentationsmunition auf, wenn der geliebte Göttergatte angesichts der 124. Handtasche oder den unbedingt notwendigen Schuhen seine Stirne kraust. Da kann man doch mit honigsüßer Stimme auf die mittlerweile abgeflaute Euphorie über das letzte Flohmarktschnäppchen verweisen, oder nicht, meine Damen?!

Mir macht es auf jeden Fall riesigen Spaß mit der Kamera die Runden zu drehen und die eine oder andere intensive Schlacht um das dringend benötigte Schnäppchen auf die Speicherkarte zu bannen. Mein ruhiger OM mit 42 Jahren alter Amateurfunklizenz ist da bei Gott keine Ausnahme und war auch diesmal mit gutem Halali fündig geworden. Mittlerweile habe ich mich ja schon daran gewöhnt, dass zwischenzeitlich die gejagte Strecke bei mir am Tisch landet und zufrieden präsentiert wird.

Ich glaube, wir haben dabei das gleiche Geschau, ich bei seiner Jagdstrecke und er, wenn ich ihm meine neuesten Errungenschaften aus dem Kaufhaus präsentiere. Ich muss ihm ja nicht auf die Nase binden, dass seine Strecke schließlich nur Hobby ist, während es sich selbstverständlich bei meiner Strecke nur um das Lebensnotwendigste handelt.



 

Im Vorraum, etwas zu abseits vom allgemeinen Geschehen, saß ganz ruhig und bescheiden Frau Maria Aigner aus Allhartsberg mit ihren Kunstwerken.

Diese Frau hat mich sehr beeindruckt. Ihre Kunst und Können in den traditionellen Klosterarbeiten aus Wachs und Golddraht und in den Handarbeiten der für mich vollkommen unbekannten Occi-Technik ist außergewöhnlich. Das ist kein Häkeln und kein Klöppeln, das mir ja aus Belgien und Holland gut vertraut ist. Auch wie sie Socken, ganz ungewöhnlich von der Zehenspitze angefangen, strickt, ist bemerkenswert.
Sie saß da fast in der Kälte und man hätte ihr mehr Interesse bezeugen können, für ihre Kostbarkeiten. Wer sich für ihre Arbeiten interessiert, kann sie unter 07448-4412 kontaktieren.

Ihre Anwesenheit war ein schöner Kontrast zu all der Technik in den beiden Hallen und Allen ist Eines gemeinsam: Es steckt viel Lernbereitschaft, Können und viel Zeit dahinter.


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